Maulschellen für alle
Ich will mein Privileg zurück. Das Privileg der Jugend; lauthals und wüst protestieren zu dürfen, ohne zu bedacht zu sein. Ecken und Kanten entwickeln und damit anecken. Immer diese Glattgespültheit, Erwachsensein als Kiesel in einem Flussbett, bei jedem Hochwasser irgendwohin driftend, immer glatter geschliffen. Nicht mal Glasscherben können noch schneiden in diesem Fluss. Aber was sollen die Nachbarn sagen? Was soll dein Chef nur denken? Das kannst du doch so nicht machen! Sei ein Vorbild für die Kinder! Und ich denke: Gebt mir Schnaps und Kippen, mein Gehirn muss gleich rülpsen – nein: Kotzen muss es gleich. Mich ankotzen vermutlich auch. Und jetzt: Maulschellen für alle, ihr Schnarchnasen da draußen!
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